Um eines  vorweg zu nehmen, wir haben unseren Guschti  bereits seit 3.11. aus dem Zoll und sind mittlerweile seit 8 Tagen unterwegs.

 

Eigentlich ist es wirklich unglaublich, wie toll alles bei uns gelaufen ist.  Am Dienstagmorgen um 0730 Uhr sollten wir an der Kasse des Hafengebäudes sein, um ungefähr 680 Dollar für beide Fahrzeuge zu bezahlen, danach so haben sie uns gesagt, werden wir unsere Fahrzeuge aus dem Container holen.

Häää?? -  das gibt’s nicht, das ist viel zu einfach, völlig ausgeschlossen!! Andere erzählen im Internet von Horrorgeschichten, wo das Auslösen selbst mit Agent 4 Tage gedauert hat und wir sollten schon am 2. Tag unsere Autos wiedersehn?

Der Arbeiter Jorge holt uns ab, wir bekommen Leuchtweste und Helm und gehen ihm durchs Hafenareal  hinterher und da!!  Yeah -  Juhuu unser Container ! Nach ein paar Diskussionen gibt der Chefele  das OK zum Öffnen des Containers. Ungefähr 8 Mitarbeiter stehen erwartungsvoll um den Container herum, offenbar auch für sie ein riesiges Ereignis.

 

 

 

 

Das Ereignis!
Das Ereignis!

Nach dem Öffnen werden die Holzkeile entfernt und die Autos können herausgefahren werden. Aber – Nein Nein zu früh gefreut! - nicht aus dem Hafen sondern in eine riesige Lagerhalle. Wir müssen die Fahrzeuge abschliessen und zu Fuss das Hafengelände verlassen.

An der Koordination gibt man uns einen Stapel Dokumente, schildert uns den Weg zum Argentinischen Zoll (EMBA) und wünschten uns viel Glück!!

Oje- die wünschen uns viel Glück, - was das wohl heisst?

 

Wir machen uns auf den Weg zum EMBA wo wir nach ca. 15 Minuten Fussmarsch eine riesige Wartehalle vorfinden. Nachdem wir von dem „netten“ Herren im Büro eine Nummer bekommen hatten, nahmen wir Platz und warteten und warteten und warteten.... Aber wir warteten nicht alleine.  Arno „Österreich“ der mit seiner Honda Gold Wing mit Anhänger losziehen möchte und ein älteres deutsches Ehepaar warteten ebenso.

 

 

 

Wartehalle des Zolls
Wartehalle des Zolls

 Kurz vor der Mittagspause um 1230 Uhr – wir hatten uns bereits damit abgefunden, erst nach der Mittagspause um 1500 Uhr dranzukommen, ruft der „freundliche“ Beamte tatsächlich unsere Nummer auf. Schnell packen wir unseren Krempel und stürzen in sein Büro. In "perfektem" Spanisch erklären wir ihm, dass wir zwei europäische Reisefahrzeuge  einführen möchten.  Mit vollem Arbeitseifer kontrolliert er alle unsere Papiere, kopiert, stempelt und kopiert, stempelt und tackert einen Packen Papier zusammen und stempelt wieder furchtbar viel und übergibt uns einen Aktenberg. Er deutet an, dass wir fertig sind. Häääää ??? unmöglich – ohne Probleme, ohne "Trinkgeld" ? Wo ist der Haken? Der Beamte hat es sichtlich eilig fertig zu werden und in die Mittagspause gehen zu können.

 

Draussen treffen wir das immer noch wartende ältere Ehepaar und erzählen wie schnell und unkompliziert alles war.

Zurück am Hafenterminal übergeben wir den Aktenberg am Costums-Schalter ab. Wieder wird alles gestempelt, ein paar Blätter werden herausgerissen und ein paar neue dazu geheftet, wieder ganz ganz viele Stempel und ganz wichtig: überall unterschreiben.

Ist es denen eigentlich nicht aufgefallen, dass sie meinen Familiennamen auf jedem Blatt anders geschrieben haben? Ja nu – der Arno heisst ja auch„ Österreich“ mit Familiennamen.

 

Anschliessend dürfen wir das Hafengebiet wieder betreten. Aber Nein nicht alle - dieses Mal nur Steph und Kerstin. Helm auf, Weste an und ab in Richtung Coches. Dort geben wir wieder einen Haufen Papier ab. Wieder werden viele Zettel von den anderen getrennt, nochmals viel unterschreiben,- aber jetzt endlich- wir können unser Glück kaum fassen, fahren wir in Richtung Ausgang. Unfassbar, aber wir haben es tatsächlich geschafft – um 1600 Uhr sind wir aus dem Hafen draussen.